Klassische Pilgerwege – „self-guided“ – in Mittelkärnten
Gurk- das sakrale Zentrum
„Alle Wege führen nach Gurk“, denn aus allen Himmelsrichtungen kommen die Pilger zum Dom, um das Grab der Heiligen Hemma zu besuchen. Die Ausgangspunkte der 8 Routen, die sternförmig in Gurk münden sind: Sveta Ana und Črna in Slowenien, Admont und St. Hemma b. Edelschrott in der Steiermark sowie von der Turrach, Millstatt, Ossiach und Karnburg. Mehr Infos zu den Etappen hier im TourenportalDie vier heiligen Berge
Die Wege zu den Kultstätten auf den vier heiligen Bergen – Magdalensberg, Ulrichsberg, Veitsberg und Lorenziberg – waren schon zur Zeit der Kelten und Römer bekannt. Seit dem Mittelalter ist die Tradition des „Vierbergelaufs“ nachweisbar. Jedes Jahr treffen sich die „Vierbergler“, wie diese Wallfahrer auch genannt werden, am „Drei-Nagel-Freitag“, das ist der zweite Freitag nach Ostern. Die vier heiligen Berge kann man in Etappen am „Vierberge-Weg“ ganzjährig erwandern. Mehr Infos zu den Etappen hier im Tourenportal TIPP: Folgen Sie auf den Spuren des historischen Laufs über die vier heiligen Berge Mittelkärntens. Die Eindrücke am Weg reichen von historischen Klöstern über malerische Burgen, historische Pilgerstätten bis hin zu malerisch angelegten Weingärten. Das Beste daran: der Vierbergeweg funktioniert auch ganz ohne Auto und auch das Gepäck transportieren wir für Sie! Jetzt das autofreie Weitwandererlebnis buchenMarienpilgerweg
Dieser Weitwanderweg vom Lavanttal ins Lesachtal streift auch die Region Mittelkärnten. Einzigartige Juwelen an dieser Strecke sind die Wehrkirchen in Diex, Grafenbach und Hochfestritz mit den noch heute burgartigen Befestigungsanlagen. Tipp zum Übernachten: In unmittelbarer Nähe wurde der ehemalige Pfarrhof von St. Oswald bei Eberstein in eine Pilgerherberge umgebaut. Mehr zur Pilgerherberge gibt es hier. Tipp für Marienverehrer: Das sogenannte „Mariendreieck“ der Region Mittelkärnten bilden die Wallfahrtsorte „Maria Hilf“, „Maria Waitschach“ und „Maria Moos“. Mehr Infos zu den Etappen hier im TourenportalVia Romea Strata
Die Wiederentdeckung dieser Pilgertour von Krakau nach Rom führt quer durch Österreich und folgt über St. Lambrecht im Murtal dem Verlauf des Hemmapilgerweges (Route Admont). In der Region Mittelkärnten durchwandert man die Orte Metnitz, Gurk und St. Veit. Ab Maria Saal geht es weiter am Marienpilgerweg Richtung Italien. Mehr Infos zur dieser PilgertourHier finden Sie eine genaue Etappenbeschreibung zur Self-Guided-Tour entlang der Romea Strata in Mittelkärnten.
Begleitetes Pilgern – „Guided Tours“ – in Mittelkärnten
- Hemmapilgerweg
Spirituelle Highlights in Mittelkärnten
Das Grab der Hl. Hemma in Gurk
Die Hl. Hemma wurde um 980 als Gräfin von Friesach-Zeltschach geboren. Ihre Wohltätigkeit und die vielen Stiftungen machten sie unter der Bevölkerung bekannt. Mit ihrem Reichtum gründete sie u.a. ein Benediktinerinnenkloster in Gurk, das bald nach ihrem Tod zur Gründung des Bistums Gurk herangezogen wurde. Das Grab der Heiligen in der 100-säuligen Krypta im Dom zu Gurk ist seit Jahrhunderten ein beliebtes Wallfahrtsziel.
Dom zu Gurk
Österreichs schönster romanischer Dom fasziniert mit kunstreichen Details. An der Tür des Westportals sind hölzerne Reliefs aus dem frühen 13 Jh. zu sehen. Die Vorhalle ist fast vollständig mit Wandmalereien aus der Zeit um 1340 bedeckt. Über der Vorhalle in der Bischofskapelle sind Fresken im sog. „Zackenstil“, einem Übergangsstil von der Romanik zur Gotik, sehr gut erhalten. Der fast durchgehend in Gold gefasste barocke Hochaltar beinhaltet 72 Vollfiguren und 82 Engelsköpfe.
Schatzkammer
Das Museum im ehemaligen Propsteihof in Gurk birgt kostbare sakrale Kunstgegenstände aus ganz Kärnten, von der Romanik bis zum Barock. Neben liturgischen Gewändern und Geräten sind Kunstwerke der Glas- und Tafelmalerei, Skulpturen, Figuren aber auch diverse Devotionaliengegenstände zu sehen. Zu den Besonderheiten zählen auch Objekte der Hemma-Verehrung wie der Ring, der auch bei der Augensegnung in Verwendung ist.
Fastentuch
Österreichs ältestes und größtes Fastentuch aus dem Dom zu Gurk mit knapp 9 mal 9 m beinhaltet 108 biblische Szenen in 99 Bildfeldern. Gemäß der mittelalterlichen Tradition einer „Armenbibel“ wird die Heilsgeschichte von der Erschaffung der Welt bis zum jüngsten Gericht für Analphabeten erzählt. Das mit Temperafarben auf Leinen gemalte Kunstwerk stammt aus der Werkstätte des Meisters Konrad von Friesach und ist mit der Jahreszahl 1458 versehen. Außerhalb der Fastenzeit kann man das Kunstwerk in der Schatzkammer Gurk besichtigen.
Stift St. Georgen am Längsee
Vor mehr als 1000 Jahren als Benediktinerinnenkloster errichtet, ist das Stift noch immer ein Ort mit besonderer Atmosphäre. Heute beherbergt der Gebäudekomplex ein Hotel mit Restaurant und es gibt ein eigenes Stiftsbad am nahen See. In den öffentlich zugänglichen Gartenanalgen rund um das Stift lädt der Weg der Orientierung mit 16 Stationen ein, sich den Lebensfragen zu stellen. Jede Station bietet eine Dreiheit von Erfahrungsmöglichleiten: Dialog und Orientierung verbunden mit christlicher Spiritualität. Rund um den See findet man entlang des 5,5 km langen Wanderwegs 8 moderne Skulpturen mit besinnlichen Prosatexten.
Magdalensberg
Schon in keltisch-römischer Zeit war dieser 1058 m hohe Berg im Zentralraum Kärntnes besiedelt. Damals errichteten die Bewohner Tempelanlagen für ihre Götter am Gipfel des Berges, heute thront dort die weitum sichtbare Kirche St. Helena und Maria Magdalena. Bekannt als Ausgangspunkt für den Vierbergelauf ist der Ort ganzjährig ein beliebtes Ausflugsziel, da er bequem mit dem Auto erreichbar ist. Zu Fuß bietet der „Vierberge-Weg“ wunderschöne Pfade durch die Naturlandschaft.
Lorenziberg
Nach einem gut 50 km langen Marsch ist die Kirche am Lorenziberg das Ziel beim „Vierbergelauf“. Hier treffen sich die Wallfahrer am Dreinagelfreitag zum Abschlussgottesdienst. Einer Legende zufolge soll jedem, der dreimal hintereineander an der Vierbergewallfahrt teilgenommen hat, das Paradies gesichert sein. Sicher ein Grund zur Teilnahme. In Anbetracht der wunderbaren Fernsicht ist der Lorenziberg an sich ein lohnendes Wanderziel, leicht erreichbar ab St. Veit an der Glan.
Mariendreieck
Im Görtschitztal hat die Marienverehrung eine lange Tradition. Drei bedeutende Marienkirchen waren und sind das Ziel vieler Wallfahrer. Begonnen hat alles in „Maria im Moos“ zu Kirchberg mit einer Quelle, die bis ins 18 Jahrhundert bei Augenleiden aufgesucht wurde. Der goldene Samstag, begründet auf einer Marienlegende, wird bis heute in Kirchberg gefeiert. Maria Waitschach ist, neben vielen anderen Wallfahrten, alle drei Jahre das Ziel der Judenburger Bürger, die dies vor Jahrhunderten als Gelöbnis festlegten. Maria Hilf profitiert heute von den Gästen der nahen Kurstadt Althofen.
Karner
Stellvertretend für die vielen, teilweise noch sehr gut erhaltenen Karner der Region Mittelkärnten sei das Beinhaus von Pisweg erwähnt. Neben der Kirche St. Lambert wacht der romanische Rundbau über den Friedhof. Im Keller des Karners sammelte man einst die Knochenreste aus den Gräbern. Die ehemalige, darüberliegende Kapelle dient heute als Aufbarungshalle. Hier findet man gut erhaltene spätromanische Wandmalereien, die in Zusammenhang mit den kunsthistorisch bedeutungsvollen Fresken der Bischofskapelle des Gurker Doms stehen.
Totentanz
Einst war die mächtige Festung der gleichnamigen Stadt im Gurktal die Residenz der Bischöfe, in die sie sich im Kriegsfall zurückziehen konnten. Neben den prukvollen Räumen für die geistlichen Herren gab es in der Burg auch ein Verlies für Übeltäter. Nach der Verurteilung brachte man die Delinquenten über die „Arme Sünder Stiege“ zur Maria-Loretto-Kapelle. Hier konnten sie ein letztes Gebet sprechen. Dann ging es weiter hinaus vor die Stadt zum Galgen, wo das Todesurteil vollstreckt wurde. Tipp: Die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus und die nahe gelegene Kirche von Lieding sind auch einen Besuch wert.
Straßburg
Vor mehr als 1000 Jahren als Benediktinerinnenkloster errichtet, ist das Stift noch immer ein Ort mit besonderer Atmosphäre. Heute beherbergt der Gebäudekomplex ein Hotel mit Restaurant und es gibt ein eigenes Stiftsbad am nahen See. In den öffentlich zugänglichen Gartenanalgen rund um das Stift lädt der Weg der Orientierung mit 16 Stationen ein, sich den Lebensfragen zu stellen. Jede Station bietet eine Dreiheit von Erfahrungsmöglichleiten: Dialog und Orientierung verbunden mit christlicher Spiritualität. Rund um den See findet man entlang des 5,5 km langen Wanderwegs 8 moderne Skulpturen mit besinnlichen Prosatexten.
Kirchenruine Virgilienberg
Die Burgenstadt Friesach sollte eigentlich „Kirchenstadt“ heißen, denn im Ort kann man 21 Sakralbauten nachzählen. Einige davon sind heute nur noch aus alten Quellen bekannt, manche erkennt man noch an Bauresten in bestehenden Gebäuden und viele sind nach wie vor erhalten. Beeindruckend ist die Ruine am Virgilienberg, ein Ort, der zum spirituellen Verweilen einlädt. Orte zur meditativen Einkehr sind auch die Dominikanerkirche und der Park bei der Heiligen Blutkirche, in der sich im Mittelalter ein Wunder ereignet haben soll.
Mystische Plätze
Rund um Eberstein im Görtschitztal finden sich etliche geheimnisvolle Kraftorte. Die Gnadenquelle am Steinmar liegt am alten Pilgerweg nach Maria Moos. Man sagt, sie schenke dem Bittenden Kraft. Dem Kupplerbrunnen, der Liebende vereinen soll, begegnet man an der Straße zur Steinerhütte. Hier zählen auch die Kugelfichte und der Tote-Hengst-Ofen zu den mystisch wirkenden Orten. Das sogenannte „Heilige Loch“ ist eine Felshöhle bei Eberstein, die wahrscheinlich schon in keltischer Zeit als Kultplatz diente und heute als Marienkultort Verehrung findet.
Kirchenburgen
Bis zu 9 m hoch sind die Wehrmauern rund um die Wallfahrtskirche St. Wolfgang bei Grades im Metnitztal. An diesem spätgotischen Sakralbau bieb sowohl die Innenausstattung als auch die Außenansicht großteils im Original erhalten. Bemerkenswert sind die reiche Steinmetzkunst und der spätgotische Hochaltar. Während der Zeit der Türkenkriege wurden viele Kirchhöfe wehrhaft ausgestattet. Erhalten sind bis heute noch die Wehranlagen um die Kirchen in Diex, Grafenbach, Hochfeistritz, Friedlach und Tiffen.
Lingkor-Gebetspfad
Hüttenberg ist der Geburtsort des Forschungsreisenden und Bergsteigers Heinrich Harrer (1912-2006). Bekannt wurde er vor allem als Lehrer und Freund seiner Heilgikeit des Dalai Lama. Gegenüber des Harrer-Musuems in Hüttenberg lädt der tibetische Pfad zu spirituellen Erfahrungen. Wenn man den Stupa, eine verkleinerte Nachbildung des zerstörten Westtores der Stadt Lhasa, durchschreitet, fühlt man sich in eine andere Welt versetzt. Steinsetzungen mit Gebetsfahnen und die heilige Silbe „OM“ in Fels gemeiselt, herausragende Gestalten der buddhistischen Tradition, Gebetsmühlen und ein Kristalstupa als Symbol für den Übergang ins unendliche Universum. Die Eisenkettenbrücke sollte auch als verbindendes Element für alle Kulturen und Religionen gesehen werden.
Kulturhaus
In Klein St. Paul lebt und arbeitet der Quellen-Künstler Werner Hofmeister. Seine spirituelle Verbindung mit moderner Kunst bietet im Quellenkulturpark spannende, neue Zugänge. Sein Kulturhaus gleicht einer kleinen Kapelle und lädt ein, sich in die zahlreichen Symbole meditativ zu versenken. Gleich daneben kann man im Gedanken mit der Gebetsrakete Wünsche ins Weltall senden und überall im Quellenkulturpark begegnet man Himmelsstürmern. Ebenfalls vom Künstler gestaltet wurde der Marktplatz vor dem Gemeindeamt in Klein St. Paul. Seine Werke findet man in der Region Mittelkärnten auch im Stift St. Georgen und in der Kirche St. Peter bei Taggenbrunn. Bemerkenswert sind die Landschaftsrahmen in Hüttenberg, Maria Hilf, Kappel am Krappfeld, Guttaring, Eberstein und Brückl.