Der 5,5 Kilometer lange „Zunftweg“ rund um Guttaring ist einer der sieben „Geheimnisvollen Wege“ des Görtschitztals. Und er trägt diesen Beinamen nicht umsonst. Denn die jüngere und uralte Vergangenheit der Region ist entlang dieser maximal Drei-Stunden-Wanderung ständig präsent. Die Wanderer werden an Orte geführt, die nicht nur landschaftlich äußerst reizvoll sind, sondern vor Geschichte und Geschichten nur so funkeln.
Urtler Hochofen in Guttaring
Aber der Reihe nach. Ausgangs- und Endpunkt dieser familienfreundlichen Kurzwanderung ist die Kirche im hübschen Ortszentrum von Guttaring. Das leise Gurgeln des Silberbachs begleitet die Wanderer bis zum geheimnisvollen Hochofen im verträumten Urtlgraben: an dem Platz, wo heute die alten Gemäuer stehen, wurde bereits Ende des 1. Jahrtausends n. Chr. Eisen erzeugt. Im 16. Jahrhundert stand hier einer der ersten Flossöfen Europas zur Erzeugung von flüssigem Roheisen. Heute ist das Industriedenkmal im Besitz der Familie Kopper, die im Gasthaus gleich gegenüber gerne hungrige Wanderer willkommen heißen.
Malerische Landschaft
Weiter geht’s am Zunftweg! Kurz vorm Gasthof Kopper zweigt der Weg nach links ab und führt über sattgrüne Kuhweiden und durch verwunschene Wälder auf den malerischen Sonnberg. Hier ist mit 771 Meter Seehöhe der höchste Punkt dieser Wanderung erreicht. Immer wieder laden auf den folgenden Metern Bankerln dazu ein, den Blick in Ruhe über die liebliche Landschaft schweifen zu lassen.
Wo das Urmeer wogte gilt es Wanderwege zu entdecken
Nach dem Gasthaus Höhwirt geht’s locker bergab in Richtung Ausgangspunkt, bevor der Weg noch an einen mystischen Ort führt, an dem in grauer Vorzeit das Urmeer wogte. Seine Spuren finden sich am „Feld der Steinernen Linsen“ bis zum heutigen Tage. Viele Erzählungen und Sagen ranken sich um die linsengroßen Steine, die an dieser Stelle zu tausenden an der Erdoberfläche zu finden sind.